Am 22. August 1992 wurden im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen die „Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber“ (ZAST) und ein Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter*innen tagelang belagert und mit Molotow-Cocktails, Steinen, Flaschen etc. angegriffen. Die Angreifenden waren teilweise organisierte Nazis, jedoch auch ganz gewöhnliche Bürger*innen, die den Nazimob unterstützten oder die Angriffe bejubelten. Anlässlich des 20. Jahrestages der rassistischen Angriffe finden in Gießen und in vielen anderen Städten bundesweit Veranstaltungen statt, in denen an das Geschehene erinnert werden soll. Darüber hinaus soll eine Auseinandersetzung mit den vielfältigen gegenwärtigen Erscheinungsformen von Rassismus in Deutschland stattfinden. Mit den Veranstaltungen wollen wir zeigen, dass der Rassismus, der sich in Rostock-Lichtenhagen offen gezeigt hat, im Alltag in ganz unterschiedlichen Ausprägungen auftritt und eben nicht nur ein singuläres historisches Ereignis war, sondern eine Kontinuität bis in die Gegenwart hat. Diese Ausprägungen und seine unterschiedlichen Erscheinungsformen wollen wir in unserer Reihe beleuchten.
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